Rezension: Die Stadt der verschwundenen Kinder von Caragh O’Brien


Verlag: Heyne
Seitenzahl: 464
Erscheinungsjahr: 2011
Genre: Fantasy/ Dystopie
Reihe? Ja. Teil 1 von 3.
(Teil 2 erscheint im Februar 2012)
ISBN-10: 345352800X
ISBN-13: 978-3453528000

Kurzbeschreibung:

Sag mir, wo die Kinder sind.

Es ist eine unbarmherzige Welt, in der die sechzehnjährige Gaia aufwächst. Alles ist streng rationiert und jeder träumt von einem besseren Leben. Das ist jedoch nur wenigen Auserwählten vorbehalten, die in einer geheimnisvollen Stadt leben, der Enklave, hinter einer unüberwindlichen Mauer. Alle anderen müssen sich mit dem zufriedengeben, was die Enklave ihnen zuteilt. Der Preis dafür ist hoch: Jeden Monat müssen die ersten drei Neugeborenen an der Mauer abgegeben werden. Wer sich weigert, wird mit dem Tod bestraft, besonders Hebammen wie Gaia und ihre Mutter. Doch dann werden eines Tages Gaias Eltern verhaftet. Für das junge Mädchen zerbricht eine Welt, und sie beginnt Fragen zu stellen: Was geschieht mit den verlorenen Kindern? Als Gaia auf der Suche nach Antworten heimlich die verbotene Stadt betritt, beginnt für sie ein Abenteuer voller Gefahren, und sie macht eine Entdeckung, die das Schicksal der Kinder und die Zukunft der Menschen für immer verändern wird …

 

Erster Satz:

Im Halblicht der ärmlichen Hütte zwang sich die Frau, ein letztes, qualvolles Mal zu pressen, und das Baby glitt heraus, in Gaias griffbereite Hände.

 

Meine Meinung:

Fast 400 Jahre in der Zukunft spielt die Geschichte. Es ist ein Leben mit Ressourcenknappheit nach der starken Veränderung der Welt durch den Klimawandel. Außer der Enklave und der Stadt vor der Mauer soll angeblich nur Ödland im Gebiet dahinter existieren.

Als Protagonistin haben wir hier die junge Gaia. Eine sehr sympathische sechzehnjährige Person, die von ihrer Mutter zur Hebamme ausgebildet worden ist, um der sogenannten Enklave zu dienen. Teilweise fühlt sich die Stadt und der Hintergrund sehr mittelalterlich an. Als wenn wir uns hier einem historischen Roman befinden. Welches daher rührt, dass hier die Ressourcenknappheit herrscht und technische Hilfsmittel auch nicht vorzufinden sind. Gaia entwickelt sich zunächst normal und dient der Enklave auch ganz treu…bis ihre Eltern festgenommen werden. Da fängt sie so langsam an, die Enklave zu hinterfragen. Allerdings nimmt alles eine dramatische Wendung als Gaia sich in die Enklave schleicht.

Was soll ich sagen? Ich bin so begeistert. Das Buch, die Geschichte, Gaia und Leon haben mich so sehr in ihren Bann gezogen, dass ich froh bin, dass ich den nächsten Band in zwei Wochen schon in den Händen halten kann. :)

Dieses Buch hat mich schon im ersten Kapitel zu Tränen gerührt. Ich habe um die Mutter geweint, die ihr Kind „verloren“ hat. Und noch schlimmer war es für mich in Kapitel 23. Wer das Buch gelesen hat, weiß genau Bescheid. Und ich habe geheult wie ein Schlosshund. Ich gebe es nicht gerne zu und bin auch nicht sicher, ob es in die Rezension gehört. Aber es war so schlimm und hat mich mehr als nur berührt. Und sogar ich war ganz stolz auf die starke Gaia. Ich finde nämlich nicht, dass Gaia ein oberflächlicher Charakter ist. Im Gegenteil, sie ein sehr starker, liebevoller Mensch. Leider weiß sie selbst noch nicht, wie stark und hübsch sie ist. Aber auch das macht sie wohl so sympathisch. Ganz wichtig für die Geschichte ist auch Leon, der sich im Laufe des Buches auch sehr gut entwickelt und man Stück für Stück auch über seinen Hintergrund mit Informationen belohnt wird.

Caragh O’Brien hat es geschafft, mich vom ersten Kapitel an zu begeistern. Das Buch war durchweg spannend geschrieben. Und die Hintergrundinformationen sind so gut in die Geschichte eingearbeitet, dass man gar nicht erst das Gefühl hat, es könnte langweilig werden.

Es überrascht außerdem mit einem wunderbar einfachen und flüssigen Erzählstil. Die Autorin hat eine tolle erfrischende Art zu schreiben. Denn gerade wegen der gefühlvollen Schreibweise, empfinde ich dieses Buch so stark.

Ganz toll fand ich auch, dass die Enklave im Buch eingezeichnet und auch das Sommersprossen-Thema in die Kapitel eingearbeitet worden sind.

Ich empfehle dieses Buch jedem, der Dystopien mag und würde hiermit auch sagen, dass es ein All-Age Roman ist. Ich freue mich auf den 2. Band!

 

Ich vergebe 5 Punkte! (von 5)

 

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